Ein Wochenrückblick: Zwischen politischem Engagement und der Suche nach Inklusion

Die vergangene Woche war geprägt von Momenten politischen Engagements, persönlicher Reflexion und der Auseinandersetzung mit den Herausforderungen, die Neurodivergenz in einer Welt mit sich bringt, in der die Schatten der Vergangenheit allzu oft in die Gegenwart hineinragen.

Mittwoch: Ein unerwarteter Auftakt

Die Ratssitzung in Datteln nahm eine unerwartete Wendung, als der Bürgermeister mit den Worten „Der Wahlkampf ist eröffnet“ eine Atmosphäre schuf, die in krassem Gegensatz zu der ernsten Natur der anstehenden Haushaltsrede unserer Fraktion, Wählergemeinschaft die Grünen, stand. Diese Situation spiegelte für mich die Notwendigkeit wider, politische Diskurse mit Würde und einem tiefen Verständnis für die Bedeutung öffentlicher Ämter zu führen. Es war ein Moment, der mich an die Verantwortung erinnerte, die wir als gewählte Vertreterinnen tragen, nicht nur in Bezug auf die Worte, die wir wählen, sondern auch hinsichtlich der Werte, die wir durch unser Handeln zum Ausdruck bringen. Die Debatte über den Haushalt bot eine Gelegenheit, die Prioritäten unserer Gemeinschaft zu reflektieren und zu diskutieren, wie wir Ressourcen am besten einsetzen können, um eine inklusive und nachhaltige Zukunft zu fördern. Trotz der politischen Rhetorik, die manchmal die Luft erfüllte, blieb die Vision klar: eine Politik zu gestalten, die die Bedürfnisse aller Bürgerinnen berücksichtigt, insbesondere jener, die am Rande der Gesellschaft stehen.

Freitag: Ein Schritt hin zur Vielfalt

Die Kreismitgliederversammlung der Grünen war ein leuchtendes Beispiel für den Einsatz für Vielfalt und Inklusion. Die Einführung des Amtes eines Vielfaltspolitischen Sprechers unterstreicht unseren unermüdlichen Einsatz für eine Gemeinschaft, die alle einschließt, ungeachtet ihrer Unterschiede. Dies ist besonders relevant für mich als jemand, der Neurodivergenz lebt. Meine Erfahrungen – von Überreizungen bis hin zur Schwierigkeit, nonverbale Kommunikation zu deuten – unterstreichen die Dringlichkeit, für eine Gesellschaft zu kämpfen, die Vielfalt in all ihren Formen würdigt und unterstützt.

Samstag: Ein Zeichen der Solidarität

Die Demonstration gegen den Parteitag der AfD in Marl stand symbolisch für den Widerstand gegen Rechtsextremismus. Meine Entscheidung, nicht teilzunehmen, war nicht direkt durch meine Neurodivergenz bedingt, sondern durch die kumulative Erschöpfung, die sich aus einer Woche voller Reizüberflutung ergab. Diese Erschöpfung ist ein Spiegelbild der ständigen Herausforderungen, mit denen ich und viele andere, die Neurodivergenz leben, konfrontiert sind. Dennoch war meine Solidarität mit den Demonstrant*innen ungebrochen, ein stilles Bekenntnis zu den Werten von Gleichheit, Inklusion und der entschiedenen Ablehnung von Hass und Ausgrenzung.

Die Bedeutung bewusster Wahlentscheidungen

Die Ereignisse rund um die AfD und die Demonstrationen in Marl brachten mich dazu, über die tiefe Bedeutung unserer Wahlentscheidungen nachzudenken. Die Geschichte lehrt uns, dass die Wahl der falschen Führung zu verheerenden Folgen führen kann, wie es das Beispiel der NSDAP in Deutschland zeigt. Der Aufstieg der NSDAP zur Macht war teilweise das Ergebnis einer unterschätzten Wahlentscheidung, die letztendlich zu einem der dunkelsten Kapitel in der Geschichte der Menschheit führte. Diese historische Lektion verdeutlicht die Gefahr, die von Parteien wie der AfD ausgeht, wenn sie Ideologien fördern, die Spaltung, Hass und Ausgrenzung beinhalten. Es ist unsere Pflicht, aus der Vergangenheit zu lernen und nicht zuzulassen, dass die Fehler der Vergangenheit wiederholt werden. Eine bewusste Wahlentscheidung zu treffen, bedeutet, für eine Zukunft zu stimmen, die Vielfalt, Inklusion und die Achtung der Würde jedes Menschen in den Mittelpunkt stellt. Lassen Sie uns gemeinsam für eine Gesellschaft arbeiten, die Gleichheit, Respekt und Akzeptanz fördert und die keinen Raum für Hass und Diskriminierung lässt.

Für eine inklusive Zukunft kämpfen