Schwimmen lernen in Datteln: Eine Herausforderung mit weitreichenden Folgen

Seit dem 20. Dezember 2021 ist das Hallenbad in Datteln geschlossen – eine Tatsache, die eine stille Krise in unserer Gemeinschaft verursacht. Diese Schließung entzieht unseren Kindern nicht nur die Möglichkeit, schwimmen zu lernen, eine Fähigkeit, die in einer Wasserreichen Welt überlebenswichtig ist, sondern verhindert auch, dass sie die Freude und den gesundheitlichen Nutzen des Schwimmens erleben.

Die jüngste europaweite Studie zur Schwimmfähigkeit von Kindern, durchgeführt an der Kölner Sporthochschule, hebt hervor, wie entscheidend Schwimmunterricht für die Entwicklung und Sicherheit unserer Kinder ist. In Köln wurden 400 Kinder getestet, um ihre Schwimmfähigkeiten zu bewerten, eine Initiative, die uns in Datteln leider verwehrt bleibt.

Als Mitglied des Stadtrats von Datteln habe ich unermüdlich den Fortschritt bezüglich der Wiedereröffnung unseres Schwimmbads verfolgt. Die Ankündigung des Bürgermeisters in der letzten Ratssitzung von 2023, dass das Schwimmbad bis Jahresende wiedereröffnet werden soll, war ein Hoffnungsschimmer. Doch die Zeit vergeht mit jeder Ankündigung um ein weiteres Halbjahr, und jede Verzögerung verstärkt die Dringlichkeit dieser Angelegenheit.

Die Statistiken der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), die besagen, dass mehr als die Hälfte der Kinder nach der Grundschule nicht sicher schwimmen kann, sind alarmierend. Dieses Problem wird in Datteln durch die anhaltende Schließung unseres Schwimmbades noch verschärft. Die Pandemie hat zwar weltweit zu Einschränkungen geführt, doch nun, da wir uns auf dem Weg der Besserung befinden, müssen wir Prioritäten setzen, um die Wiedereröffnung des Schwimmbades zu beschleunigen.

Es ist unerlässlich, dass wir innovative Lösungen wie die von der Sporthochschule Köln vorgeschlagene interaktive Schwimm-Lehr-App unterstützen. Doch solche Maßnahmen können und dürfen das physische Schwimmenlernen nicht ersetzen. Der direkte Zugang zu einem Schwimmbad bleibt unverzichtbar, um unseren Kindern die nötige Sicherheit und das Vertrauen im Wasser zu geben.

Die Gemeinschaft in Datteln muss zusammenarbeiten, um eine Lösung für dieses drängende Problem zu finden. Die Forderung nach Transparenz, regelmäßigen Updates über den Fortschritt der Arbeiten am Schwimmbad und die Einhaltung der zugesagten Fristen ist von entscheidender Bedeutung. Aus diesem Grund habe ich in der letzten Ratssitzung in 2023 darum gebeten, das in Ausschüssen des Rates, sowie im Rat seitens der Verwaltung auch bei ausbleibenden Fortschritt über den Sachstand berichtet wird. Wir dürfen unsere Kinder nicht länger der Möglichkeit berauben, eine so lebenswichtige Fähigkeit zu erlernen.

Die Wiedereröffnung des Schwimmbads in Datteln ist eine Frage der öffentlichen Sicherheit und Bildung, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden darf. Es ist an der Zeit, dass wir als Gemeinschaft handeln und dafür sorgen, dass unsere Kinder in einer sicheren und fördernden Umgebung schwimmen lernen können. Die Zukunft unserer Kinder und deren Sicherheit im Wasser darf nicht länger unsicher bleiben.

Quellenangaben:

– Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). „Mehr als die Hälfte der Kinder kann nach der Grundschule nicht sicher schwimmen.“
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/dlrg-haelfte-der-kinder-im-grundschulalter-kann-nicht-richtig-schwimmen-a-1150841.html

– Sporthochschule Köln. „Europaweite Studie zur Schwimmfähigkeit von Kindern.“
https://www.dshs-koeln.de/institut-fuer-vermittlungskompetenz-in-den-sportarten/veranstaltungen-partner/vermittlung-im-schwimmen/schwimm-check-2024/