„Ein Zeichen der Dankbarkeit: Ein autistisches Stadtratsmitglied setzt sich für eine neurodiverse Gemeinschaft ein“

Als ich in den Stadtrat einzog, wusste ich noch nichts von meinem Autismus. Doch meine Eigenarten, die mich ausmachen, waren schon immer Teil meiner Persönlichkeit. Heute möchte ich mich besonders bei denen bedanken, die mich auf meinem Weg unterstützt und so akzeptiert haben, wie ich bin.

Ein besonderer Dank geht an die SPD, die mich als Grünen wertefrei auf die Fahrt zum Patenboot der Stadt Datteln nach Kiel mitgenommen hat. Es war eine herzerwärmende Geste, die mir das Gefühl gegeben hat, in der politischen Arbeit trotz parteilicher Unterschiede willkommen zu sein. Aber auch die Mitglieder der CDU, BSW und Die Partei verdienen meinen Dank. Sie haben ein Auge auf mich geworfen und mich auf dieser Reise begleitet. Es hat mir Sicherheit gegeben, mit anderen mir bekannten und von mir geschätzten Stadtratsmitgliedern dort zu sein.

Als Autist geben mir Routinen und vertraute Personen die notwendige Sicherheit, um mich frei bewegen zu können und unerwartete Situationen zu vermeiden. Daher war es für mich besonders wichtig, die Unterstützung und Fürsorge meiner Kollegen zu haben. Ich bin zwar ein kleines Licht im Stadtrat, doch es sind diese Verbindungen, die es ermöglichen, im Team Großes zu erreichen.

Besonders hervorheben möchte ich Rosemarie Schlosser von der Stadt Datteln, die uns begleitet und sich liebevoll um uns gekümmert hat. Ihre Hingabe und Fürsorge haben mich tief beeindruckt, und ich schätze sie sehr.

Ebenfalls beeindruckt hat mich die Besatzung des Patenbootes, die stets ein offenes Ohr hatte und mir mit ihrer Fürsorge ein Gefühl von Akzeptanz und Wertschätzung vermittelte. Die Crew hat mir nicht nur ein Beispiel für Teamgeist und Gemeinschaft gegeben, sondern auch gezeigt, wie wichtig es ist, jeden Einzelnen in seiner Einzigartigkeit zu respektieren.

Die dunkle Vergangenheit der „Euthanasie“-Programme

Die grausamen „Euthanasie“-Programme der Nazis zielten darauf ab, Menschen zu eliminieren, die sie als „lebensunwert“ betrachteten. Autisten und andere neurodivergente Menschen wurden systematisch ermordet. Diese Vergangenheit erfüllt mich mit tiefster Sorge, wenn politische Kräfte wie die AfD heute Ängste schüren und Rhetorik verwenden, die Erinnerungen an jene schrecklichen Zeiten wecken.

Ich bin froh, dass die AfD nicht im Stadtrat vertreten ist und auch nicht bei dieser Fahrt dabei war. Ihre gefährliche Rhetorik erinnert zu stark an die Zeiten der NSDAP und hätte mir möglicherweise die Teilnahme an dieser Fahrt unmöglich gemacht. Die AfD versucht, Spaltung und Ausgrenzung in der Gesellschaft zu fördern, was tief in rechtsextremen Ideologien verwurzelt ist.

Für Neurodivergente in einer neurodiversen Gemeinschaft

Als autistisches Mitglied des Stadtrats setze ich mich leidenschaftlich für Inklusion und Verständnis ein, insbesondere für neurodivergente Menschen in unserer neurodiversen Gemeinschaft. Mein Autismus erlaubt mir, tiefgründige Verbindungen zu den Menschen um mich herum aufzubauen. Diese Verbindungen sind geprägt von einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse anderer. Eine inklusive Gesellschaft zu schaffen, in der jeder Mensch respektiert wird, ist meine Vision.

Gemeinschaft stärken

In einer Zeit, in der unsere Gesellschaft oft von Spaltung und Wettbewerb geprägt ist, möchte ich ein Beispiel dafür sein, dass es auch anders geht. Mein Engagement im Stadtrat als neurodivergente Person spiegelt wider, wie wichtig es ist, Raum für unterschiedliche Perspektiven zu schaffen. Gemeinsam können wir eine inklusive Welt aufbauen, in der niemand zurückgelassen wird.

Dieser Blogbeitrag ist eine Einladung, sich parteiübergreifend für seine Mitmenschen einzusetzen und die kleinen, oft unsichtbaren Beiträge zu würdigen, die jeden Tag um uns herum geleistet werden. Lassen Sie uns eine laute Botschaft der Liebe und Unterstützung senden und uns gemeinsam für eine Gesellschaft einsetzen, in der jeder Mensch geschätzt wird, nicht trotz seiner Eigenheiten, sondern gerade wegen ihnen.

Schlussworte: Vielen Dank an die SPD, CDU, BSW, Die Partei und Rosemarie Schlosser für eure Unterstützung und Akzeptanz. Euer Einsatz und eure Fürsorge haben mir Sicherheit und Zuversicht gegeben, dass wir gemeinsam wirklich etwas bewegen können.